Die Westruper Heide ist immer einen Besuch wert – selbst im Schneetreiben. Eigentlich hatte ich bei dem plötzlichen Wintereinbruch mit mehr Schnee gerechnet, um meine Lieblingsbäume einmal in weiß zu erleben. Aber auch so ergaben sich schöne Fotomotive.
An Laternenpfählen kleben viele Botschaften – darunter auch viele Botschaften von Fußballfans. Einige der Themen sind Kampf gegen Rassismus, Faschismus und Antisemitismus.. Einige dieser Aufkleber habe ich mit der Kamera gesammelt. Hier ein erstes Zwischenergebnis.
Viel Spaß mit diesem Beitrag. Er wird regelmäßig durch „neue Funde“ ergänzt werden.
Ab dem 24. Januar sind wieder Bilder von mir in den Fenstern der Firma Rotthäuser zu sehen – und dort natürlich auch käuflich zu erwerben. Dank an Herrn Rotthäuser, der in seinem Ladenlokal an der Rosastraße in Essen-Rüttenscheid Bilder und Rahmen anbietet. Wer also mal einen schönen Rahmen braucht oder Gegenstände zu vergolden hat, findet dort einen erfahrenen Ansprechpartner.
Und hier eine Auswahl der von mir gezeigten Bilder. Die Einzelbildvorschau erreichen Sie, indem Sie das gewünschte Bild anklicken. Die meisten Bilder werden als Fotoabzug im Rahmen verkauft, einige auf Aludibond und Leinwand. Sollten Sie Interesse an einem Erwerb haben, freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme (klaus.fritsche@mein-fototagebuch.de).
Weit verbreitet war früher der Wacholder. Ebenso gab es eine große Zahl von Brennereien, die seine Beeren nutzten, um Wacholder-Spirituosen zu brennen. Eine von ihnen war und ist das über 240 Jahre alte Familienunternehmen August Eversbusch Brennerei in Hagen-Haspe.
Nachdem ich mich nach Besuchen in der Westruper Heide mit dem Wunderbaum Wacholder (zu meinem Beitrag klicke hier) beschäftigt habe, stellte ich mir die Frage, wo denn heute noch Wacholderschnaps gebrannt wird. Eine dieser Brennereien steht in Hagen-Haspe. Die Geschwister Everbusch haben mir und einem Freund die Möglichkeit eingeräumt, die Brennerei zu besichtigen, dort zu fotografieren und haben unsere Fragen beantwortet.
Über 200 Jahre an gleichen Ort …
Gegründet wurde das heute in sechster Generation von den Geschwistern Christoph und Peter Eversbusch geführte Unternehmen im Jahr 1780. Seit 1817 wird der Eversbusch-Doppelwachholder gebrannt, bis 1906 wurde auch Bier gebraut.
Gebrannt wird seit 1817 am gleichen Ort an der früheren Chaussee Cölln-Berlin ( hete Berliner Straße). Dort wurde 1795 das heute „Wachholderhäuschen“ genannte Gebäude als Wohnhaus einer Familie Schröder gebaut. Nach der Hochzeit von Peter Christoph Eversbusch und Caroline Schröder im Jahr 1817 wurde es zum Stammhaus der Familie Eversbusch und im gleichen Jahr wurde auf dem zugehörigen Grundstück die erste Wachholderbrennerei errichtet. Seit diesem Zeitpunkt wurde das Wachholderhäuschen ununterbrochen als Gasttätte betrieben. Bis 1911 noch von der Familie Eversbusch, seitdem war das Wachholderhäuschen nur noch als Gaststätte verpachtet, die seit kurzem leider geschlossen ist.
Seit 1817 wird der 46prozentige Eversbusch-Doppelwacholder nach gleicher Rezeptur gebrannt. Und nicht nur das. Im gleichen Jahr entstand auch eines der Herzstücke der Doppelwachholder-Produktion, die heute noch genutzte, handgenietete Wacholder-Destillierblase. Auch die Tonflasche für den 46prozentigen Doppelwacholder ist seit über 100 Jahren unverändert und die Wacholderbeeren kommen seit mehreren Generationen vom gleichen Zulieferer, der sie in der Toskana beschafft.
Lieferung von Wacholderbeeren
Die traditionelle Tonflasche
Doppelwachholder, Genever und Gin
Wacholderspirituosen sind unter verschiedenen Namen bekannt. Ihnen gemeinsam ist, dass sie ein „Gemisch“ aus Getreideschnaps, Wacholderbeeren und verschiedenen Kräutern (heute Botanicals genannt) sind. Alle werden mit verschiedenen Zutaten und durchaus unterschiedlichen Herstellungsmethoden gebrannt.
In Holland und Belgien entwickelte sich der Genever (Jenever ist niederländisch für Wacholder). Von dort trat er unter dem verballhornten Namen Gin den Siegeszug in Großbritannien an.
Ob der Wacholderschnaps sich in Deutschland eigenständig entwickelte oder auch aus Holland seinen Weg zu uns fand, dürfte von der Region abhängen.
Dafür spricht auch die Geschichte des „Steinhäger„, benannt nach seinem Ursprungsort Steinhagen. Dort soll dieser Wacholderschnaps bereits Ende des 17. Jahrhunderts als Genussmittel gegolten haben – wie in anderen Teilen Ostfrieslands und Westfalens auch.(1)
Im Fall des Doppelwacholders aus Hagen-Haspe soll der Ursprung jedoch in unserem Nachbarland liegen. Einer der Eversbusch-Vorfahren, der als Soldat in den Niederlanden eingesetzt war, soll die Wacholderrezepturen mit nach Hagen gebracht haben.(2)
Wie schon gesagt, die Herstellung von Wacholder-Spirituosen ist sehr unterschiedlich. Einige Einzelheiten werden in der europäischen Spirituosenverordnung geregelt. Für Wacholderschnaps ist ein Mindestalkohol von 30% vorgesehen, für den Doppelwacholder ein Mindestgehalt von 37,8%. Für den Gin gibt es weitere Vorgaben. Der Everbusch-Doppelwachholder entspricht mit seiner Herstellungsweise und Prozentgehalt auch den Vorgaben für den London Dry Gin und dürfte deshalb auch als Gin verkauft werden.
Eversbusch: Mehr als Doppelwachholder
Heute kommen aus der Eversbusch-Brennerei mehr Produkte als der in Hagen „Hasper Maggi“ genannte 46prozentige Doppelwachholder. Es gibt höherprozentige Wacholderschnäpse und einen Korn-Anisette.
Aber auch für diejenigen, die nicht so Hochprozentiges mögen, gibt es Angebote. So gibt es einen Wermuth-Cocktail und mit Wacholder gefüllte Zartbitterschokolade. Auch findet das Hasper-Produkt in einem in Hamburg produzierten Negroni Verwendung – einem Cocktail mit bitter-süßem Geschmack.
Hiermit geht unser Besuch in der Brennerei Eversbusch fast zu Ende – denn es folgen noch einige Fotoimpressionen, die bei unserem Besuch entstanden sind.
Fotoimpressionen aus der Eversbusch-Brennerei
Links zur August Eversbusch Brennerei auf Facebook und auf Instagram